Egal ob Überwachung oder Smart Home: kaum ein Bereich des Internet of Things kommt komplett ohne Sensorik aus, die mit den zu überwachenden Umgebungsparametern interagiert.
Im Pleistozän in der Computertechnik war Digitalisierung von Sensordaten ein aufwendiger Prozess – hatte man ein funktionierendes Sensorsystem, so war man tunlichst bemüht, jegliche Änderung zu vermeiden. Immer kleiner werdende Halbleiterstrukturen und das Aufkommen fortgeschrittener Machine-Learning-Verfahren ermöglichen das Anbieten immer modernerer Sensoren. Hier ein kleiner Überblick interessanter Parts, die im Laufe der letzten Monate den Markt erreichten.

Feuchtigkeitssensor von Bourns

Erstens möchte ich euch den von Bourns eingeführten Feuchtigkeitssensor BPS230 vorstellen. Er funktioniert im Großen und Ganzen analog zum Texas Instruments HDC2010, ist allerdings von einem anderen Hersteller. Leider bekommen die Jungs bei Bourns die Genauigkeit noch nicht ganz so hin; sie versprechen nur 3 Prozent. Trotzdem ist es schön, in diesem einst statischen Markt Bewegung zu sehen.

Accelerometer

Wer Accelerometer verbaut, muss aufpassen – auf den aus China importierten MPU6500-Boards basierende Systeme könnten davon profitieren, wenn man einen Blick auf die neuen Angebote von Roehm und ST Microelectronics wirft.

Sowohl der KX13x als auch der LIS2DTW12 kombinieren ihre MEMS-Sensoren mit mehr oder weniger aufwändiger Logik, die die an den Hauptprozessor gesendeten Daten „optimiert“.

ROHM setzt dabei auf ein als ADP bezeichnetes System, das unter anderem Rauschfilter mitbringt und so nur die wichtige bzw. relevante Bewegung exponiert. Im Hause ST geht man insofern weiter, als das System eine vergleichsweise komplizierte Bewegungserkennung implementiert.

In beiden Fällen gilt, dass die verwendeten Gehäuse nicht oder nur sehr schwer von Hand zu verarbeiten sind. Erfreulicherweise haben diverse chinesische Anbieter wie PCBway die Preise für Prototypen in den letzten Wochen massiv gesenkt (Bestückung im Bereich von $ 50) – wer bisher aus Angst vor Prototyping-Kosten bei MPU6500 und Co. geblieben ist, sollte umdenken.

Damit wollen wir unsere Reise in den Bauteilbereich allerdings auch schon beenden. Mehr Informationen findet ihr – wie immer – wenn ihr mir auf Instagram  folgt.


Autor

Der in der Slowakei lebende Tam Hanna leitet die ebenda ansässige Tamoggemon Holding k.s. Dieses Unternehmen beschäftigt sich mit Consulting, Anwendungsentwicklung und dem Verfassen von Fachtexten für die IT-Industrie. Seit 2004 liegt der Schwerpunkt von Tams Tätigkeit im Bereich der Mobilcomputer. Er verfolgt die Industrie seit dem Palm IIIc und ist außerdem in diversen Magazinen und auf einigen Kongressen zu sehen. Folge ihm jetzt auf Instagram oder Twitter.